Ja, du bist’s – ich hab dich wohl vernommen
- Annah Fehlauer
- 29. Feb. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Der Frühling steht nun vor der Tür,
er scharrt schon mit den Füßen.
Hörst du’s, er klingelt schon bei dir
und lässt dich recht schön grüßen.
Doch du, du schläfst noch tief und fest
in deinen Winterwänden.
Wir feiern heut ein Freudenfest:
Der Winter ist am Enden.
Schneeglöckchen blüh’n nun allseitig,
nicht bloß an Blumenständen.
Vielleicht schaffst du’s noch rechtzeitig,
den Winterschlaf zu enden.
Narzissen tanzen überall,
sogar in Menschenherzen,
in gelber Pracht, sie leuchten prall,
und das ganz ohne Schmerzen.
Krokusse blitzen keck hervor
aus neu ergrünten Wiesen.
Ist es ein Narr oder ein Tor,
der dabei denkt nur: „Niesen!“?
Auch Kätzchen schmücken manchen Zweig
an Weiden und an Birken.
Vor ihnen ich mich tief verneig,
das mögen sie bewirken.
Frühling, mein Freund, ich sage dir:
Hier klingelst du vergebens.
Wer nichts anfangen kann mit dir,
verschläft Teil dieses Lebens.
Frühling, mein Freund, so lass uns gehen,
wir klingeln mal woanders.
Es gibt sie wohl, du wirst sie sehen
sich freuen zu diesem Anlass,
die, die dich lieben, feiern, wollen
und sogar, dir gleich, nun erblühen.
Lass uns mit ihnen herum tollen,
um sie muss man sich nicht bemühen:
Sie schließen sich aus freien Stücken
uns an bei unserm Freudenjubel.
(Zwangsweise kann man nicht beglücken.)
Ich liebe ihn, den Frühlingstrubel.
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